Weihnachtsmärkte gibt es viele! Manche sind groß, manche klein, manche unbekannt, manche berühmt, manche in der Großstadt, manche auf dem Dorf - und manche sind besonders. Besonders ist zum Beispiel ein Weihnachtsmarkt im Kloster, wie im Kloster Maulbronn. Für mich als Ludwigsburger ist das natürlich auch unser Barock-Markt mit seinen Engeln und der heimeligen Atmosphäre auf unserem wunderschönen Marktplatz zwischen den barocken Kirchen und Gebäuden.
Aber unter diesen besonderen ist der Esslinger Mittelalter-Weihnachtsmarkt einer der außergewöhnlichsten! Nicht umsonst landet er so gut wie in jedem Jahr unter den beliebtesten Märkten in ganz Deutschland und darüber hinaus!
In den mittelalterlichen Kopfstein-Gassen rund um das alte Rathaus von Esslingen kann man, vor allen Dingen in der Dämmerung und nachts, mittelalterliches Flair genießen.
Jede Menge Fackeln, Gaukler, Wunderheiler, altertümliche Speisen über offenem Feuer und mittelalterlichen Sprachgewohnheiten, Aktionen zum Mitmachen und Vorführungen inmitten des weihnachltichen Budenzaubers locken seit 20 Jahren jeden Advent knapp eine Million Besucher vier Wochen lang auf den Esslinger Mittelalter-Markt mit seinen bis zu 180 Ständen.
"Wie vor vielen Hundert Jahren bieten Händler ihre Waren feil, zeigen Handwerker alte Künste. Atemberaubend, wie der Schmied kraftvoll sein Eisen schlägt oder der Glasbläser filigrane Kugeln formt. Seile drehen, Zinn gießen, Besen binden oder Körbe flechten. Zudem kann man sich im Axtwerfen oder Bogenschießen üben. Das ist erlebte Geschichte zum Anfassen. Täglich amüsieren Gaukler, Spielleute und Vaganten das Publikum." Dazu gibt es den ganzen Tag über auf drei Bühnen unterschiedlichste Spektakel zu bewundern.
"Eine wirkliche Besonderheit des Esslinger Mittelaltermarkts ist die große Vielfalt an alter Handwerkskunst. Wer schon immer einmal sein handwerkliches Geschick ausprobieren wollte, ist hier richtig. Einige der Handwerker bieten die Möglichkeit, an einem kleinen Workshop teilzunehmen." Meine Tochter und mein Sohn etwa waren stolz wie Oskar beim Schmied ein eigenes Hufeisen schmieden zu dürfen.
Für Kinder gibt es übrigens einen mittelalterlichen Rummel. Auf diesem findet man ein mit Menschenkraft betriebenes Holzriesenrad, ein historisches Karussell, Armbrustschießen oder etwa Burgbelagerung mit Mini-Katapulten. Um die Ecke in der Backstube auf dem Weihnachtsmarkt haben Kinder die Möglichkeit, eigene Plätzchen zu backen oder ein Lebkuchenhaus zu verzieren. Wer zur Märchenbühne kommt, hört wundersame und lehrreiche Geschichten.
Mit diesen Bildern möchte ich euch einen, meinen Einblick in diese faszinierende Atmosphäre geben! Viel Spaß beim Betrachten.
An den vielen wunderschön dekorierten Ständen erfreuten sich die Besucher an den Leckereien und den kunstfertig hergestellten Gegenständen. So auch meine Familie und ich - und das gleich zweimal in diesem Jahr.
Mit dabei war auch meine fuji xs10 mit dem sigma 30mm 1,4 und einem black pro mist filter. Diese Kombi ist nicht nur sehr preiswert, sondern meiner Meinung nach dank ibis und der hohen Lichtstärke hervorragend für low light fotografie aus der Hand geeignet, was man, wie ich finde, schön sehen kann.
Dieser fantastisch dekorierte und erleuchtete Stand zog mich in seinen Bann, auch wegen seiner zeitgemäß ausstaffierten Besitzerin. Nur die Kaffekanne, Bierflasche und die Zigarette passen nicht so ganz ins Bild. Aber eine Pause sei ihr natürlich gegönnt.
Mittelalterliche Musikanten dürfen auf solch einem Markt natürlich auch nicht fehlen. Mit ihren Schalmeien, Fiedeln, Flöten, Leiern und andalusischen Gitarren ließen sie altertümliche Melodien erklingen und verzauberten mit ihnen die Zuhörer ein ums andere Mal.
Diese orientalischen Süßigkeiten sahen nicht nur unheimlich lecker aus, sie schmeckten auch so. Während meine Frau mit meinen Kindern aussuchte und zugriff, gelang mir jene schöne Szene, die zeigt, wieviel Freude die Verkäufer haben.
Viele der Schausteller sind Mitglieder einer Mittelalter-Community, die sich auf den mittlerweile vielen Mittelalter-Festen trifft - nicht nur um Geld zu verdienen, sondern vielleicht mehr noch um sich zu sehen, auszutauschen und dem Hobby nachzugehen.
Mit Sicherheit jeden Tag einer der Höhepunkte: Das Feuer-Spectaculum! Dutzende und hunderte Schaulustige drängeln sich an der Bühne um möglichst nah an den feuerschwingenden Akrobaten zu sein und deren spektakulären Kunststücken zu folgen.
In aller Ruhe saß dieser Handwerker in seinem Stand und fertigte konzentriert und versunken kunstfertig seine Messer. Wahrlich eine Szene wie aus dem Mittelalter.
Wie diesem kann man in Esslingen vielen Handwerkern bei ihrer Arbeit zusehen. So gibt es beispielsweise Glasbläser, Korbflechter und ...
... diesem Schmied, einer weiteren Attraktion, vor allen Dingen für die kleinen Mittelalter-Fans. Wie vor hunderten von Jahren durften die Kinder zusammen mit dem Meister ein eigenes Hufeisen herstellen und miterleben, wie durch Einsatz von Feuer und Menschenkraft aus Metall Gegenstände erschaffen werden. Auch meine beiden Großen wollten sich dieses Erlebnis nicht nehmen lassen.
Jener Marktschreyer und Geschichtenerzähler schaffte es ein ums andere Mal die vielen staunenden Kinder mit seinen Späßen und Schauermärchen in seinen Bann zu ziehen.
In der orientalischen Spezerey dampften allerlei verführerische Speisen in den vielen Töpfen, Schüsseln und Tiegeln. Auch an vielen anderen Ständen duftete es verführerisch. Denn kulinarisch kann man in Esslingen das Mittelalter ebenfalls buchstäblich aufsaugen und genießen, sozusagen mit allen Sinnen. Ob "Schandflecken" oder Stockbrot, Dinnede oder mittelalterliche Knödel; für jeden Geschmack findet sich hier eine Leckerey.
Einen schönen Einblick in eine Verkaufsstube bot sich mir durch dieses Fenster. Was hier sehr fürsorglich aussieht, ist wohl eher der Enge der Hütte geschuldet, in der die drei ihre Backwaren feilboten.
Allerlei Trinkhörner, Schmuckwerk und sogar einen Totenkopf im Kettenhend gab es hier zu bewundern und kaufen. Eine ausführliche, interessante Erklärung gab es meist noch dazu.
Eine Berühmtheit unter den vielen Attraktionen des Marktes: Das Badezelt mit dem riesigen Wasserzuber! Im Zelt können sich Waschwillige und Wasserratten umziehen um dann für eine Weile in aller Öffentlichkeit das Bad zu genießen. Der ein oder andere Humpen Met darf da sicherlich meist auch nicht fehlen. Auch so kann Mann und Frau ins Mittelalter "eintauchen"😉.
Ein Portrait der schönen Feuer-Magierin zum Schluss möge den ein oder die andere vielleicht dazu einladen doch im nächsten Jahr auch mal eine Reise zurück in die Vergangenheit zu wagen!
In diesem Sinne wünsche ich euch ein frohes neues Jahr mit vielen besonderen Momenten. Und vielleicht, hoffentlich endet das nächste Jahr für uns friedlicher als dieses.
Euer Holger
P.S. Wie immer freue ich mich über eure Kommentare und Reaktionen
(Die in " geschriebenen Passagen sind entnommen, die Quelle leider nicht mehr auffindbar)
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