Alle zwei Jahre findet in Ludwigsburg die Venezianische Messe statt und verwandelt den barocken Marktplatz in eine italienische Piazza. Unzählige Attraktionen und Maskenträger verzaubern ein Wochenende lang tausende Besucher aus Nah und Fern.
Vor etwas über 300 Jahren erhielt Ludwigsburg das Stadtrecht! Fürst Eberhard Ludwig gab Ludwigsburg nicht nur seinen Namen; er machte es auch zur dritten Hauptstadt Württembergs. Darüber hinaus ließ er ein Schloss erbauen, das heute das zweitgrößte Barockschloss nach Versailles ist.
Es war aber Herzog Carl Eugen, der Herzog von Württemberg, der die Idee für ein venezianisches Fest auf dem Marktplatz von Ludwigsburg hatte, nachdem er mehrfach in Italien auf Reisen weilte. Denn dort fand er besonderen Gefallen an der Lagunenstadt und dem dortigen Karneval. Und so fand im Januar 1778 zum ersten Mal das bunte Fest in Ludwigsburg statt. Bis zu seinem Tod im Jahre1793 wurde es jedes Jahr gefeiert, dann geriet es lange in Vergessenheit.
Erst Anfang der 1990er Jahre, fast 200 Jahre später, wurde es wieder ins Leben gerufen. Nun findet es alle zwei Jahre Anfang September statt. Doch wegen der Pandemie fiel es 2020 leider aus, weswegen es dieses Jahr, 2022, nach langen vier Jahren endlich wieder gefeiert werden konnte.
Und so kündigten sich an die 2000 Maskenträger aus ganz Deutschland und dutzende Künstler aus ganz Europa an um den Ludwigsburger Marktplatz in eine venezianische Piazza zu verwandeln. In teils monatelanger akribischer Kleinarbeit fertigten viele Masken-Enthusiasten ihre selbst kreierten Kostüme an, um sich für drei Tage in eine schillernde Fantasiegestalt zu verwandeln.
Auch die kleinen Gäste wollten sich natürlich mit den Maskenträgern ablichten lassen und präsentierten stolz ihre soeben erworbenen Masken. Denn auch viele Verkaufsstände boten allerlei Accessoires feil.
Dieser Feder-Engel mit seinen unzähligen Pfauenfedern war wohl eines der meistfotografierten Geschöpfe an diesem Wochenende. Teilweise ganze Schwärme von neugierigen Besuchern und Fotografen verfolgten ihn ab und an.
Auch fantastisch anmutende Stelzenmenschen gab es zu bewundern. Hier passen die Farben ihrer bunten Kostüme sehr gut zum Hintergrund mit der beleuchteten Kirche und dem dramatisch mit Wolken verhangenen Himmel zur blauen Stunde.
Und auch viele Paare gaben sich gemeinsam die Ehre um an diesem Wochenende gemeinsam ihrem Hobby nachzugehen und die Aufmerksamkeit der Besucher zu genießen.
Einer der vielen Höhepunkte des Wochenendes war sicherlich die Feuer-Show. Zwei Frauen und zwei Männer hüllten eine der Bühnen in helles Feuer und zeigten ein teils akrobatisches und nicht ganz ungefährliches Spektakel.
Manch teils etwas futuristisch anmutende Kostüm-Kreationen konnte man ebenfalls bewundern.
Im eigens angelegten Zaubergarten ließen sich viele Masken und Gäste gerne ablichten.
Spät am Abend besuchten vier wunderbare Engel auf ihren fahrbaren Vehikeln die Piazza und verzauberten die Gäste mit ihrer himmlischen Performance.
Von den Stelzenmenschen war ich sehr fasziniert. Hier war ich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort und mir gelang ein besonders eindrückliches Portrait, wie ich finde.
Diese beiden lustigen "Damen von Windsor" feierten mit dem italienischen Sänger, der mehrfach seine Schlager und Chansons zum Besten gab und Zuschauer wie auch Maskenträger begeisterte.
Eine geheimnisvolle Feder-Maske beeindruckte durch ihren ausladenden Kopfschmuck.
Ein Rosengruß vom weißen Zauberwesen. Diese verspielt romantisch anmutende Maske hatte ebenfalls viele Bewunderer - so auch mich, denn ich gebe ihr hier gleich zweimal die Ehre eines Auftritts.
Sogar einige Masken-Gruppen waren auf der venezianischen Messe zugegen. Diese Damen sahen mit ihren Gewändern besonders geheimnisvoll aus.
Wie aus einem Zauberwald entsprungen erscheint dieses Pärchen.
Diesen Abend habe ich wirklich sehr genossen. Es war wahrlich ein Fest hier zu fotografieren, denn es stimmte so ziemlich alles: viele wunderbare Models, die sich immer bereitwillig fotografieren ließen, eine zauberhafte, ganz besondere Atmosphäre, viele stimmungsvolle Hintergründe, zum Glück gutes Wetter, denn am Tag zuvor hatte es noch geregnet, und last but not least das passende Equipment.
Denn für solche Anlässe unter anderem habe ich meiner street-cam x100v noch eine kleines Helferlein an die Seite gestellt und habe mir vor kurzem noch eine weitere Fuji zugelegt:
eine x-s10. In Verbindung mit dem neuen sigma 33mm 1,4 c ist sie mit ihrem IBIS prädestiniert für low-light-Fotografie. Dafür und für Portraits habe ich sie mir auch (gebraucht) zugelegt. Und so, finde ich, sind auch qualitativ hochwertige Aufnahmen in der Dämmerung und auch nachts aus der Hand ohne Stativ möglich.
Ach ja, seit einiger Zeit sind ja black pro mist-filter gerade bei low-light und portrait-shootings sehr angesagt. Das wollte ich auch mal ausprobieren. Mir gefällt der look tatsächlich sehr gut. Gerade für solche Anlässe wie die Venezianische Messe am Abend.
Wer jetzt neugierig geworden ist, dem muss ich leider sagen, dass die nächste venezianische Messe erst wieder in zwei Jahren in Ludwigsburg stattfinden wird. Aber ihr könnt das Ereignis ja schon mal in euren Kalender eintragen.
Und nebenbei erwähnt, Ludwigsburg hat noch einige weitere Höhepunkte im Veranstaltungskalender zu bieten. So gibt es z.B. jedes Jahr an Pfingsten ein Internationales Straßenmusik-Festival, an dem Musiker aus der ganzen Welt teilnehmen. Dieses findet im Blühenden Barock, den Schlossgärten unseres wunderschönen Barock-Schlosses, auf vielen kleinen Bühnen in einer wunderbaren Atmosphäre statt.
Vielleicht schreibe ich dazu im nächsten Jahr mal einen Blog-Post.
So lange wird es bis zum nächsten Artikel aber nicht dauern! Versprochen!
Und so grüßt euch wieder herzlich
euer Holger
P.S. Wie immer: Kommentare sehr erwünscht!
Und zum Abschluss noch eine Einladung von einem der Engel für euch vielleicht in zwei Jahren auch mal vorbeizuschauen.
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