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la provence - schmuckkästchen am mittelmeer

Autorenbild: Holger KöchelHolger Köchel

Unser Sommerurlaub führte uns dieses Jahr nach Marseille in der Provence. Einen Blog-Beitrag speziell über die wunderbare, pulsierende, abwechslungsreiche und auch aufregende Metropole am Mittelmeer habe ich ja schon geschrieben. Nun kommen als Nachtrag noch einige Impressionen unserer Ausflüge in die Provence. Sie führten uns in die wunderbaren Städte Arles, Aix-en-Provence und Toulon sowie in drei entzückende kleine Dörfer im Landesinneren. Kommt also mit und lasst euch entführen in einige wunderbare Ecken dieser vielleicht französischsten aller Gebiete Frankreichs. On y va!

 


Diese interessante Schatten – Karawane vor der wunderbaren, in sanftes Licht gehüllten alten Fassade des mittelalterlichen Gebäudes sah ich in dem schönen Küstenstädtchen Toulon. Dort verbrachten wir einen entspannten Tag in den verwinkelten Gässchen der verträumten Altstadt.
 


Ebenfalls in Toulon sah ich diesen schönen Blick mit dem sich wiederholenden Gelb in einem fantastischen Künstlerhaus mit Innenhof. Bei meinen Recherchen stellte sich dann heraus, dass es sich um den ehemaligen Bischofssitz der Stadt handelt, in dem alljährlich eine Design-Parade stattfindet, bei der sich junge Künstler vorstellen dürfen. Ich fotografierte aus einem Fenster heraus und wartete, bis auf der anderen Seite in den ebenfalls gelben Fensterrahmen durch eine dort vorbeigehende Person sozusagen ein lebendes Gemälde entstand.
 

Auch wiederum in Toulon sah ich diese riesige, in wunderbaren Blau bemalte Hausfassade. Im Vordergrund befand sich ein Café, und so wartete ich, bis sich eine Szene entwickelte, die den auffälligen Hintergrund mit Leben erfüllte.
 


In Gordes, einem der bekanntesten und malerischsten Dörfchen der Provence, das natürlich im Sommer leider immer unglaublich überlaufen ist, sah ich diese wunderschöne Lichtsituation, die mich faszinierte. Ich wartete also, ob sich vielleicht etwas tat und eine interessante Person meine Bühne betrat. Als dieser alte Mann mit dem Hut die Treppe herunter lief, passte ich den Moment ab, bis er sozusagen im Schatten zu verschwinden schien.
 

In Roussilion, unserer zweiten Station am heutigen Ausflugstag in die Dörfer der Provence, fiel mir diese Häuser-Fassade in den wunderbaren für die Provence so charakteristischen Okertönen auf, die im Nachmittagslicht leuchteten. Das Dörfchen ist wie Gordes eines der meistbesuchtesten in der Provence.
 


Diese stimmungsvolle Szene sah ich an der dritten Station unseres heutigen Dörfer – Tages, in Lourmarin. Das kleine Städtchen ist unter anderem auch deswegen bekannt, weil sich hier das Grab des weltbekannten französischen Existentialisten Albert Camus befindet. Während unseres Rundgangs durch die verwinkelten alten Gassen des Dorfes sah ich diesen Mann mit seiner Gitarre sitzen. Ihm gegenüber war ein Bekleidungsgeschäft für Damen. Und so überlegte ich mir einen interessanten Bildaufbau um die Szene spannender zu gestalten. Vor dem Laden befanden sich einige Schaufensterpuppen. Ich hatte also Idee, diese Schaufensterpuppe in das Bild zu integrieren und so mehr Tiefe und eine weitere Ebene in das Bild zu bekommen. Das passte für mich auch deswegen, weil die Farben des Kleides sehr schön mit den Farben der gegenüberliegenden Fassaden korrespondierten. Zudem wirkt es so, als ob die Schaufensterpuppe interessiert zu dem alten Mann auf dem Stuhl hinüberschaut.
 


Eine Stadt, die ich in unserem Urlaub auf jeden Fall besuchen wollte, war Arles. Dafür gibt es einen speziellen Grund. Ich lese sehr gerne und viel. Und immer öfter auch gehaltvolle Krimis mit regionalem Couleur. Von dem deutschen Journalisten und Autor Cai Rademacher gibt es eine Krimi – Reihe über den Kommissar Roger Blanc, der von Paris in die Provence strafversetzt wurde. Ein Fall dieser Reihe spielt eben in Arles. In diesem Band geht es um einen mysteriösen Mord, der im weltbekannten Amphitheater von Arles passierte. Die Stadt wird in diesem Band so interessant dargestellt, dass ich sie unbedingt sehen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht! Dieses Bild entstand eben vor dem eben genannten Amphitheater. Licht Schattenspiele interessieren mich in meiner Fotografie sehr. Hier fand ich das Gespräch der beiden Personen im Schatten vor der pittoresken Fassade der Häuser sehr interessant. Arles ist übrigens eine der ältesten Städte Frankreichs und war schon im römischen Reich Provinzhauptstadt. Darüber hinaus ist sie bekannt für das Wirken von Vincent van Gogh, dessen produktivste Schaffenszeit wohl hier stattfand.
 


Auch diese Szene fiel mir in Arles auf. In der ganzen Altstadt verteilt sah ich meist junge Männer, die mit alten Loch-Kameras fotografierten. Allein dieser Tatbestand fand ich schon mal ziemlich spannend, da in unserer von Technik überladenen Zeit auch gerade viele Fotografen von immerzu neuen Technik – Entwicklungen fasziniert sind und darüber die eigentliche Seele der Fotografie in den Hintergrund stellen. Wie auch immer! Es stellte sich heraus, dass in Arles sozusagen die Mutter aller Foto – Festivals alljährlich stattfindet. Diese interessanten Foto – Aktionen waren also Bestandteil des Rencontres d’Arles“, das vom 1. Juli bis 22. September dort stattfand. Leider bekam ich davon nur eben diese Aktionen mit, da wir nur für einen Tag dort waren und ich natürlich mehr mit meiner Familie als mit Foto – Ausstellungen beschäftigt war. Schade!
 

Die Stadt hat aber auch noch eine ganz andere sehr futuristische Seite. Sie zeigt sich in diesem Turm, der vom kanadisch-amerikanischen Star-Architekten Frank Gehry entworfen wurde. Er gehört zu einem der größten privaten Kunstkomplexe Europas - dem LUMA. Im Innern birgt er mehrere Ausstellungsräume, ein Café und ein Restaurant. Das Gelände ist insgesamt rund 6 Hektar groß und es befinden sich fünf Gebäude und Hallen auf diesem Parc des Ateliers. Einige wurden schon vor der Eröffnung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wie aus Anlass der Rencontres d’Arles, weltweit eines der bedeutendsten Fotofestivals.  Mit diesem besonderen Ausstellungskomplex hat die Gründerin Maja Hoffman ihren Lebenstraum erfüllt. Sie ermöglicht damit Künstlern unterschiedlichster Coleur ihre Werke auch im Zusammenspiel mit anderen Schaffenden in einer unverwechselbaren Umgebung zu präsentieren.

 

Hier befinden wir uns im bekanntesten Wahrzeichen Arles und einem der acht UNESCO-Weltkulturerben der Stadt: Dem Amphitheater. Es wurde Ende des 1. Jhds n. Chr. erbaut und bot bis zu 25000 Zuschauern Platz. Heute finden hier Stierkämpfe statt, die aber zum Glück unblutig ablaufen. Mir haben hier die schönen Licht-Schatten-Spiele gefallen, durch die meine Frau und mein jüngster Sohn zu mir liefen. Ich wollte ja, wie ich oben schon erwähnt habe, unbedingt an diesen Ort, da ein Buch, welches ich gelesen hatte, hier spielt.

 

Hier sehen wir eine der Top-Sehenswürdigkeiten Süd-Frankreichs: die Calanques de Cassis. Es sind enge, schluchtartige Buchten, die von beeindruckenden Steilwänden aus Kalkstein umgeben sind und an der Mittelmeerküste zwischen Marseille und Cassis liegen. Sie sind bis zu 600 Meter hoch und können sowohl von oben erwandert oder vom Wasser aus mit Booten besichtigt werden. Wenn man die Menschen oben entdeckt, werden die Dimensionen dieser gewaltigen Gesteinsformationen erst erfassbar.
 


Hier befinden wir uns in der historischen Hauptstadt der Provence - in Aix en Provence. Die Stadt ist eine der ersten von den Römern gegründeten in dem damaligen Gallien und war zu anfangs lediglich ein Festungswall um eine Thermalquelle. Die Altstadt von Aix hat sowohl einen römischen als auch einen mittelalterlichen Teil. Sie gehört zu den schönsten und meistbesuchtesten Städten Frankreichs und war auch Schaffensort von Paul Cezanne. Diese Szene soll die Lebensfreude und den Farbenreichtum der Provence widerspiegeln.
 

Mit dem Geschmack von leckerem Eis auf dem Lippen und dem Kitzeln der Sonnenstrahlen im Nacken möchte ich mich für dieses Mal von euch verabschieden. Ich hoffe, euch hat unsere Bilder-Reise in die Provence gefallen und vielleicht denkt jetzt der eine oder die andere von euch auch darüber nach (mal wieder?) Urlaub in der Provence zu machen. Warum auch nicht?


Ich verbleibe wie immer neugierig und gespannt auf neue Ein- und Ausblicke


euer Holger


P.S. Über Kommentare freue ich mich sehr


2 Comments

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Vielen Dank, daß Du mich mit auf deine reise genommen hast ...

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Gerne, lieber Jens

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